Ja, der letzte Post ist schon wieder ein wenig her. Nicht, dass ich in der ganzen Zeit untätig gewesen wäre, aber der Fortschritt meines im Juli begonnenen Großprojekts ‚Roter Pullover‘ wies zeitweise durchaus Parallelen zu einem anderen Berliner Vorhaben auf. Der Fertigstellungstermin hier ist aber absehbar (es fehlt nur noch die Ausschnittblende) – ich schätze vorsichtig auf Ende des Jahres.

Und da es ja auch in Berlin mehrere Großbaustellen gleichzeitig gibt, habe ich parallel ein neues Projekt begonnen. Diesmal nicht für mich, sondern meine Mutti: Einen Pullover aus pflaumefarbener Drops Alpaca. Das Rückenteil dafür ist fast fertig.
Der Rest der Zeit ging dann mit diversen Kleinigkeiten sowie den Vorbereitungen für eine größere Familienfeier drauf. Im Büro ging’s auch wieder drunter und drüber, und überhaupt steht mir momentan so gar nicht der Sinn nach Nähen, da man dafür die Couch verlassen muss.
Außerdem klopft Weihnachtenan die Tür. Was hatte ich mir für dieses Jahr nicht alles vorgenommen: Selbstgemachte Geschenke, Karten, Deko, diverse Leckereien von Plätzchen bis Likör und und und – die Liste war ellenlang, Panik zunehmend spürbar, obwohl ich diesmal in weiser Voraussicht sogar auf ein Weihnachtskleid verzichtete. An ein paar der o. g. Dinge kann ich Haken machen: Neben den Plätzchen sind ein paar gestickte Karten fertig geworden und das Eichhörnchen für den Sohn einer Kollegin. Beim Rest muss ich passen.

Die Posts zum Thema (Weihnachts-)Entschleunigung (z. B. hier und hier) sprachen mir aus der Seele: Wieder zu viel vorgenommen, weil dieses Weihnachten superduper toll werden soll, weil’s soooo uuunendlich viele schöne Ideen umzusetzen gibt, weil andere es ja auch – und anscheinend mühelos – schaffen? Ja, ich gehe dem Überangebot an Anregungen und deren schöner Präsentation regelmäßig auf den Leim und überschätze mich und meine freie Zeit. Und weil der nächste Dekovorschlag und das nächste Plätzchenrezept ja noch besser sein könnte als das letzte, ertappe ich mich außerdem dabei, wie ich in untätiger Erstarrung verharre – optionsparalysiert!!!
Mir – zugegebenermaßen schweren Herzens – eingestehend, dass eigentlich gar keiner – außer mir selbst – von mir Perfektion erwartet, bin ich dann der Einfachheit halber wieder bei meinen bereits in den letzten Jahren erprobten Plätzchen gelandet, die auch sehr lecker sind. Der Rest der obigen Liste wurde ersatzlos gestrichen, ebenso die bislang obligatorische Gans am 1. Feiertagabend samt Family bei mir, und Heiligabend gibt’s statt Vier-Gänge-Menü diesmal Pizza-Raclette. Nach diesen Entscheidungen hab‘ ich mich dann (relativ) entschleunigt aufs Sofa gesetzt und zur weiteren Entspannung zur Nadel gegriffen.
In diesem Sinne wünsch‘ ich Euch ein frohes und hoffentlich ebenfalls entspanntes Weihnachtsfest!